Der "HU!"-Geist vom Spitz

Ein Hausgeist ist dem Volksglauben nach ein Geistwesen, das in einem Haus oder Grundstück wohnt und gewöhnlich als Schutzgeist über Haus und Hof wacht. Der FC Breitenrain hat mit Patrick «Pädu» Balzli nicht einen «Huusgeist», sondern einen «HU!»-Geist, der seinen Beitrag zum Erfolg des Clubs leistet. 

Ein Hausgeist ist dem Volksglauben nach ein Geistwesen, das in einem Haus oder Grundstück wohnt und gewöhnlich als Schutzgeist über Haus und Hof wacht. Der FC Breitenrain hat mit Patrick «Pädu» Balzli nicht einen «Huusgeist», sondern einen «HU!»-Geist, der seinen Beitrag zum Erfolg des Clubs leistet.

In seinen zehn Jahren auf dem Spitz hat Patrick «Pädu» Balzli schon fast alle möglichen Tätigkeiten ausgeübt: u.a. Speaker, Fotograf, Teambetreuer, Fanartikelverkäufer, Buvettenaushilfe oder Platzchef bei den Promotion League-Spielen.

Pädu legte auch schon Hand an, als vor einigen Jahren an einem Sonntagmorgen anfangs Mai kurz vor Spielbeginn noch Schnee auf dem Spitz lag. Gemeinsam mit dem Abwart und dem gegnerischen Trainer gelang es Pädu, den Platz mit Schneeschaufel und Mini-Toren als Schneepflug sowie mithilfe der Wasserspritzanlage vom Schnee zu befreien.

Seit rund einem Jahr ist Pädu nun gemeinsam mit Urs Beer der «HU!»-Geist der Kinderfussballturniere: In den frühen Morgenstunden, wenn es auf dem Spitz meistens noch dunkel und muksmäuschenstill ist, schieben die beiden die Tore an ihren Platz und markieren akribisch die Spielfelder. Beim Eintreffen der Teams ist alles bereit, das Kinder-Gewimmel kann losgehen. Mit dem Anpfiff zum ersten Spiel wird es dann ruhiger für Pädu und Urs, bevor sie in den Spielpausen die Teams zu den jeweiligen Spielfeldern lotsen und der nächste Anpfiff ertönt. Bis Turnierschluss sorgen sie mit ihrem Einsatz dafür, dass alle glücklich nach Hause gehen. Und dieses Engagement wird durchaus belohnt. Die Junior*innen des FC Breitenrain kennen Pädu, wenn sie seinen Weg kreuzen. «Einmal wurde ich in der Stadt von ein paar Kindern mit einem lauten «HU!» begrüsst», sagt Pädu und freut sich über diese Episode.

Humorvoll durch den Alltag, per Zufall zum FC Breitenrain

Pädu selber lacht gerne, und er hat Humor. Ein Interview mit ihm auf Tele Bärn schaffte es sogar einmal in die Jahresabschlusssendung «Pleiten, Pech und Pannen». Humor zeigte Pädu auch beim Standesamt. «Ich war so nervös, dass es mich vor Lachen nur so schüttelte. Als der Standesbeamte meinte, dass Heiraten eine ernste Sache sei, war es um mich geschehen, und ich musste laut herauslachen», sagt Pädu und lacht auch im Rückblick. Der Ehe hat es nicht geschadet. Seit 21 Jahren ist er mit Chrige verheiratet. Die beiden hatten sich zuvor an seinem Arbeitsort kennengelernt, in der Migros in Hinterkappelen. Bei der Migros absolvierte Pädu auch seine damals noch zweijährige Lehre als Detailhandelsangestellter.

Pädu ist eine treue Seele. Auch dem FC Breitenrain ist er treu verbunden, seit er vor zehn Jahren das erste Mal ein Heimspiel der 1. Mannschaft miterlebte. Der Beginn der Liason mit dem FC Breitenrain war aber ein grosser Zufall. Pädu wollte mit Beat Bossert, mit dem er später die Breitschfans-Homepage gründete, einfach mal ein Amateurfussballspiel besuchen. «Ich wollte nach Köniz, er auf den Spitz», sagt Pädu ehrlich. Durchgesetzt hat sich – letztlich zum Glück – Beat. Auf den Besuch des ersten Heimspiels folgten weitere. In Erinnerung geblieben sind Pädu vor allem die SPITZen Stimmungen und die Fussballfeste anlässlich von zwei Cupspielen: «Im September 2019 erzielt Breitsch vor über 3'000 Zuschauer*innen gegen den FC Zürich nach einem 0:3-Rückstand noch zwei Tore. Raphi Kehrli gelang kurz vor Schluss fast noch der Ausgleich. Und drei Jahre zuvor gewann Breitsch gegen den damaligen Challenge-Leagueisten Servette auf dem Spitz 3:1. Ich sah uns damals schon fast als Cupsieger», erzählt Pädu.

Noch weiter zurück reicht die Liebe für den SC Freiburg: Seit den 90er Jahren ist er treuer Fan des Bundesligisten. «Ich bin schon solz, dass dieser kleine, sympathische Verein mit viel Herz und immer wieder mit tollen Trainern aktuell die Bundesliga durchwirbelt.» Der «ehrliche» Fussball sei ihm näher als die Champions-League-Teams, bei denen Millionen für Gehälter bezahlt würden. «Auch darum schaue ich mir viel lieber die Spiele des FC Breitenrain an: von der Ersten Mannschaft bis zu den Kleinsten.»

Zelt-Übernachtung auf dem Spitz

Als Kind bezeichneten die Lehrpersonen Pädu als Träumer. Das Träumerische, Fantasievolle, ja manchmal auch Kindliche hat er sich behalten. «Ich kann manchmal auch ein richtiger «Goof» sein», meint er. Fantasie beweist er auch bei seinem Wunsch, den er in sich trägt: «An meinem 50. Geburtstag übernachte ich in einem Zelt auf dem Spitz. Und ich freue mich schon jetzt auf ein feines Zmorge vor dem Zelt, zubereitet von der 1. Mannschaft.»

Meistens ist es aber Pädu, der den anderen eine helfende Hand anbietet, und sich dann bedankt, dass er unterstützen kann.

Staunen über die Natur im Berner Oberland und über die Kunst auf dem Spitz

Das kreative und fantasievolle Element brachte Pädu auch zu seiner Leidenschaft, dem Fotografieren. Oft ist er auf dem Spitz mit der Kamera anzutreffen. Gezielt setzt er die Grossen und Kleinen in Szene. Gerne möchte er seine Bilder einmal in einer Ausstellung zeigen. Das Fotografieren begleitet ihn auch bei seinen Wanderungen durch das Berner Oberland. Er setzt sich gerne vor die Berge oder frühmorgens an den Thuner- oder Brienzersee und beoachtet das Wasser und die Landschaft. «Da gab es schon Stimmungen, da habe ich vor Schönheit und Glück geweint. In anderen Momenten bin ich jedoch vor Kälte fast erfroren», schmunzelt Pädu. Getreu seinem Motto «explore and create» möchte er gerne einmal auf dem Eiger-Gipfel stehen. «Dieser Berg erzählt Geschichte. Ich bin immer wieder erstaunt und bewundere die mutigen Kletterer, die diese steile Wand erklimmen.» Da seine Kletterkünste beschränkt seien, werde es wohl ein anderer Berg sein, den er bezwingen werde, bemerkt Pädu verschmitzt.

Am meisten bezaubern lässt er sich aber vom FC Breitenrain. «Es erstaunt mich immer wieder, wie es der 1. Mannschft gelingt, mit einem so kleinen Budget und mit so viel Herzblut vorne mitzuspielen.» Der FC Breitenrain hat viele gute Hausgeister, die einen Anteil am Erfolg des FC Breitenrain haben. Und Pädu ist ein ganz besonderer «HU!»-Geist, der über den Sportplatz Spitz wacht.

In regelmässigen Abständen werden in der Serie «Inside FC Breitenrain» Menschen porträtiert, welche im Hinter- und im Vordergrund verantwortlich sind, dass der FC Breitenrain ist, was er ist: Dr Spitz isch üsi Heimat. Und o dyni. Massgebend dafür sind die Fotos von Peter Eichenberger. Aktuell sind auf dem Sportplatz Spitz verschiedene FC Breitenrain-Fotos von Peter Eichenberger aus dem Jahr 2022 aufgehängt. Ein Rundgang lohnt sich.

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