Durch das Objektiv die Menschen hinter den Kulissen in den Vordergrund rücken

Obwohl er als Stammgast bei den Heimspielen im Wankdorf bereits neun Mal einen YB-Meistertitel feiern konnte, interessiert sich Peter «Pesche» Eichenberger vor allem für das, was hinter den Kulissen passiert. Seit einem Jahr begleitet Pesche den FC Breitenrain, seinen Quartierverein, und erhält so Einblick in Bereiche, die normalerweise Zaungästen nicht zugänglich sind.

Obwohl er als Stammgast bei den Heimspielen im Wankdorf bereits neun Mal einen YB-Meistertitel feiern konnte, interessiert sich Peter «Pesche» Eichenberger vor allem für das, was hinter den Kulissen passiert. Mit seiner Kamera setzt er jene Menschen in den Fokus, die – oft ehrenamtlich und freiwillig – mit ihrer Tätigkeit wertvolle Arbeit für die Gesellschaft leisten, und rückt dadurch deren Engagement in den Vordergrund. Seit einem Jahr begleitet Pesche den FC Breitenrain, seinen Quartierverein, und erhält so Einblick in Bereiche, die normalerweise Zaungästen nicht zugänglich sind.

Die Affinität für den Fussball bekam Pesche schon als Bub mit, als sein Vater ihn mitnahm ins Wankdorf. Die Liebe zu YB blieb bestehen, Pesche wuchs mit diesem Klub auf und hat unterdessen ganze neun Meistertitel als treuer Heimspielbesucher erlebt. «Die Spieler der erfolgreichen Mannschaften, die Ende der 50er-, Anfang der 60er-Jahre viermal Meister wurden, kann ich heute noch auswendig aufsagen», meint Pesche. Bereits seit jungen Jahren fasziniert ihn aber auch der Amateurfussball. «Regelmässig besuchte ich am Sonntagmorgen auf dem Sportplatz Weissenstein die Zweitligaspiele von Zähringia, Minerva,  Viktoria, Helvetia, Post, WeF, wie die Quartierclubs damals hiessen», erzählt Pesche und wird dabei ein bisschen nostalgisch. Mittlerweile ist auch der FC Breitenrain «sein» Verein geworden. Er wohnt seit 25 Jahren im Quartier.

Buchhändler, Journalist, Fotograf

Eine Fussballkarriere strebte Pesche nie an, obwohl er kurze Zeit bei Left United spielte. «Meine zu ‘lodeligen’ Fussgelenke litten nach jedem Misstritt», sagt er. Er arbeitete als Buchhändler in der Münstergasse-Buchhandlung, als Journalist bei der linken Berner Tagwacht und bei der Gewerkschaftszeitung Work sowie als Co-Leiter des Kornhausforums. Durch seine Ausbildung bei der Gruppe Autodidaktische Fotografen*innen kam er zur Fotografie und entdeckte seine Vorliebe für Langzeitreportagen, in denen die Menschen und ihr Engagement im Vordergrund stehen. Die Menschen und ihre Geschichten interessieren ihn. «Ich begleitete Asylsuchende des Teams Sauber von Bern Mobil, ein Arbeitsprojekt der ehemaligen Stadtberner Fachstelle Integration, fotografierte mehrere Monate in der Asylunterkunft in Riggisberg und porträtierte im Rahmen der Gruppenausstellung ‘Eingewandert’ zehn  Personen aus meinem Bekanntenkreis, die selber oder deren Eltern einst in die Schweiz gekommen waren», resümiert Pesche.  

Ein Porträt von Jean-Luc Godard, welcher letztes Jahr verstarb, war ihm aber nicht vergönnt. Seit den Zeiten der Nouvelle Vague bewunderte Pesche den Regisseur. Filme sind seine Passion. Mit seiner Partnerin, Ursula Hirt, welche sich in der Programmgruppe der Cinématte engagiert, geht er oft ins Kino oder reist an Filmfestivals im In- und Ausland.

Lieber St. Pauli als Bayern München

Das Interesse für Menschen, die sich für die Gesellschaft engagieren, übertrug Pesche auch auf die Wahl seiner Fussballclubs. Mit Pascal Brawand, in dessen Boxclub «Boxen zur Bildung» Pesche sich bis vor Kurzem fit hielt und dessen «Hoffotograf» er seit mehreren Jahren ist, teilt er nicht nur die Begeisterung für den FC Breitenrain oder YB, sondern auch für den FC St. Pauli. Auch Union Berlin hat es Pesche angetan. «Mit Klubs wie Paris St. Germain, Bayern München, Manchester City, Juventus Turin und andern Investitionsobjekten kann ich mich hingegen nicht mehr identifizieren», sagt er.

Insbesondere zwischen 2018 bis 2020, als er für das Fotoprojekt «Sport in Bern» 101 Sportarten abbildete, die in der Stadt Bern ausgeübt werden, wurde Pesche bewusst, welch wichtige Arbeit für die Gesellschaft diese Vereine leisten, «indem sie Jungen und Alten, hier Geborenen oder Zugewanderten ermöglichen, ihren Lieblingssport auszuüben».

Immer wieder für Überraschungen gut

Diese Erfahrung hat ihn motiviert, beim FC Breitenrain hinter die Kulissen eines Sportvereins zu blicken und die Menschen zu porträtieren, die diesen Klub mittragen. Seit einem Jahr begleitet er nun den FC Breitenrain. Als bisheriges Highlight nennt Pesche die tolle letzte Saison der 1. Mannschaft mit der einhergehenden Begeisterung auf dem Spitz oder die Gründung des Frauenteams rund um Sonja Lundsgaard-Hansen und Andy Egli. «Auch das Fest auf dem Spitz anlässlich der Aktionswoche gegen Rassismus bleibt in Erinnerung», findet Pesche.

Besonders angetan ist er von der Arbeit in der Juniorenabteilung beim FC Breitenrain. Er empfiehlt allen, «einmal am Mittwochnachmittag auf den Spitz zu kommen und das Gewusel der fussballbegeisterten Giele und Modis zu beobachten und festzustellen, mit welch grossem Engagement sie betreut und trainiert werden».

Obwohl er bereits seit einem Jahr mit seiner Kamera hinter die Kulissen des Quartiervereins schaut, hat er noch längst nicht alle Personen porträtiert, die sich für den FC Breitenrain engagieren. «Die Arbeit wird mir nicht ausgehen», schmunzelt Pesche. Er ist selber gespannt, für welche Überraschungen dieser «umtriebige Klub» in den nächsten Monaten sorgen wird.

In regelmässigen Abständen werden in der Serie «Inside FC Breitenrain» Menschen porträtiert, welche im Hinter- und im Vordergrund verantwortlich sind, dass der FC Breitenrain ist, was er ist: Dr Spitz isch üsi Heimat. Und o dyni. Massgebend dafür sind die Fotos von Peter Eichenberger. Aktuell sind auf dem Sportplatz Spitz verschiedene FC Breitenrain-Fotos von Peter Eichenberger aus dem Jahr 2022 aufgehängt. Ein Rundgang lohnt sich.

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