Der FC Breitenrain Frauen spielte gegen Zollikofen druckvoll nach vorne, hatte hinten nur wenig zu tun und siegte am Ende mit 0:4, wobei der Sieg auch deutlich höher hätte ausfallen können.
Hätte der FC Breitenrain Frauen ein Maskottchen wie beispielsweise der 1. FC Köln seinen Geissbock Hennes, es wäre wohl eine schwarz-weisse Katze. Nicht nur Breitenrains Trikotfarben würden passen. In Zollikofen schien eine schwarz-weisse Katze dem Team von Andy Egli und Sonja Lundsgaard-Hansen tatsächlich Glück zu bringen. Es lief die 57. Minute, als die junge Katze, nachdem sie die Partie zuvor noch vom Spielfeldrand aus «verfolgt» hatte, vor dem Tor Zollikofens durchspazierte und beim nächsten Spielunterbruch vom Feld getragen werden musste – die Szene erinnerte ein wenig an Loris Benito und den Marder. Keine zehn Sekunden nach Wiederanpfiff konnte Zollikofens Torhüterin Franziska Nievergelt einen Weitschuss von Martina Frey nicht festhalten und Sara Motta staubte ab zum vorentscheidenden 0:2. Co-Trainerin Sonja Lundsgaard-Hansen war auch nach dem Spiel noch ganz vernarrt in die Katze und meinte mit einem Augenzwinkern: «Am liebsten nähme ich sie gleich mit nach Hause, aber es würde sie ja bestimmt jemand vermissen. Und offenbar soll sie hier in Zollikofen schon etwas Kultstatus haben.»
Vor dem Katzen-Intermezzo war Breitenrain zwar spielbestimmend, erarbeitete sich zahlreiche Abschlüsse, brachte aber nicht mehr Tore zustande als einen von Motta direkt verwandelten Eckball. Angesichts der Tatsache, dass Zollikofen offensiv äusserst harmlos war, konnte man nach Mottas zweitem Tor nicht mehr damit rechnen, dass Zollikofen nochmals ins Spiel zurückkäme. Es war denn auch das Gegenteil der Fall: Nur sechs Minuten später gelang Lydia Dubach das schönste Tor des Abends, als sie nach einem Eckball von Ilona Korell per Direktabnahme aus 16 Metern direkt verwandelte und das Spiel damit definitiv entschied. O-Ton Andy Egli nach dem Treffer: «Ja, bravo, ä Hammer-Chischtä!»
Topskorerin Sara Motta sagte nach dem Spiel: «Es war super, dass wir nicht nervös wurden, als wir am Anfang trotz Überlegenheit lange keinen Ball reinbrachten, sondern einfach weiter nach vorne spielten und hinten gleichzeitig wenig zuliessen.» Was hätte Breitenrain denn besser machen können? «Der letzte Pass war manchmal ungenau, zudem waren wir vor dem Tor zu oft zu wenig effizient», meinte Motta.
Genau so war es nicht nur in der ersten Halbzeit, sondern auch nach Lydia Dubachs 0:3. Wieder war Breitenrain vor dem Tor gefährlich, doch Vera Dubach schoss beispielsweise aus der Drehung knapp über das Tor und Motta nach sehenswertem Doppelpass mit Sarmila Selvaratnam im Rutschen knapp neben das Tor. Erst fünf Minuten vor Schluss gelang Breitenrain dann doch noch ein weiteres Tor. Corinne Gnägi lupfte den Ball zum 0:4 über Nievergelt, nachdem Sara Motta dieses Mal vorbereitet hatte. Ob der vierte Treffer wohl deshalb doch noch gelang, weil Sonja Lundsgaard-Hansen die Katze zu diesem Zeitpunkt am Spielfeldrand auf dem Arm hatte?
Tore: 23. Motta 0:1. 55. Motta 0:2. 62. L. Dubach (Korell) 0:3. 85. Gnägi (Motta) 0:4.
Cuadrench; Leiser (85. Schenk), V. Dubach, Gnägi; L. Dubach, Frey, Castignetti, Korell (75. Werren); Schwab (75. Curumi), Selvaratnam, Motta.
Bericht und Bilder: Nils Lundsgaard-Hansen