Die Frauen des FC Breitenrain gewannen gegen den FC Rothorn Brienz nach schwacher erster Halbzeit am Ende klar mit 14:0. Auch wenn die Leistung nur teilweise überzeugend war, ist der hohe Sieg im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga dennoch wichtig, falls es am Ende ums Torverhältnis gehen sollte.
Brienz-Trainer Beni Fuchs lobte nach Spielschluss den FC Breitenrain, als er sagte: «Breitenrain kam uns entgegen, indem wir das Spiel verschieben konnten, weil wir am letzten Samstag zu wenig Spielerinnen gehabt hätten.» Eigentlich aber war es lobenswert und sportlich vorbildlich, da das Torverhältnis im Kampf um den Aufstieg entscheidend sein könnte, dass Brienz, statt am Samstag forfait zu geben, unter der Woche nach Bern fuhr, obwohl die Siegeschancen nicht sonderlich gross waren. Und Brienz, der Tabellenletzte, machte seine Sache ganz ordentlich – bis zur Pause bekundete Breitenrain doch eher Mühe. Fuchs war denn auch zufrieden mit seinem Team: «Wir zeigten eine starke erste Halbzeit, auch insgesamt bin ich angesichts der Umstände mit der Leistung meines Teams zufrieden», erklärte der Trainer nach Spielschluss.
Tatsächlich war Breitenrains erste Halbzeit eine der schwächsten, die auf dem «Spitz» je zu sehen waren. Stürmerin Michelle Stettler sagte dazu nach Spielschluss: «Wir standen viel zu eng, spielten viel zu kompliziert.» Entsprechend resultierte zur Pause «nur» eine 4:0-Führung für das Heimteam; Ilona Korell, Julia Müller, Ilaria Castignetti und Corinne Gnägi hatten trotz zähem Spielfluss getroffen.
Trotz schwacher erster Halbzeit war Breitenrains Trainerduo am Ende gut aufgelegt. Als Spielertrainerin Sonja Lundsgaard-Hansen im Interview erklärte, vor ihrem Kopftor zum 8:0 hätte Sara Motta halt eine gute Flanke geschlagen, feixte Andy Egli als Zuhörer: «Du und ein Kopfballtor?» Lundsgaard-Hansen konterte lachend: «Das war nicht mein erstes!» «Was?!», entgegnete Egli lachend. Lundsgaard-Hansen erklärte ihrem Trainerkollegen, früher hätte sie doch ab und zu mal ein Kopftor erzielt, worauf Egli meinte: «Ja, gut, früher. Heute hättest du aber auch früher die Chance dazu gehabt.»
In der Tat kam Lundsgaard-Hansen schon beim Stande von 2:0 frei zum Kopfball, wobei die gegnerische Torhüterin diesen parierte. Angesichts der Tatsache, dass Breitenrain in der zweiten Halbzeit stark aufspielte und von 4:0 auf 14:0 erhöhte, spielte dies aber keine Rolle. Ganz besonders Sara Motta und Dragana Kuzmanovic fielen einmal mehr mit zahlreichen Toren und Vorlagen auf, auch Corinne Gnägi, Julia Müller und Sarmila Selvaratnam zeigten sich im Abschluss effizient, während die Defensiv-Abteilung Breitenrains wenig bis nichts zu tun hatte. Bemerkung am Rande: Julia Müllers Tor zum 13:0 kurz vor Schluss war das 100. Tor der Breitenrain-Frauen, nach dem Spiel steht das Team somit bei 101 Toren in der laufenden 4. Liga-Saison.
Michelle Stettler führte den deutlichen Sieg auf eine Leistungssteigerung nach der Pause zurück: «Wir waren zwar schon in der ersten Hälfte überlegen, in der zweiten Halbzeit waren wir aber auch im Abschluss ganz gut.» Und Brienz-Trainer Beni Fuchs trug die Niederlage mit Fassung, als er nach einem Lob auf seine Mannschaft meinte: «Mir si üs das ja gwahnät so.» Umso höher ist es Brienz anzurechnen, dennoch während der gesamten Partie nie aufgegeben zu haben.
Tore: 9. Korell (Motta) 1:0. 9. Müller 2:0. 29. Castignetti 3:0. 45. Gnägi 4:0. 46. Kuzmanovic 5:0. Motta (Kuzmanovic) 6:0. 64. Kuzmanovic (Motta) 7:0. Lundsgaard-Hansen (Motta) 8:0. Kuzmanovic (Motta) 9:0. Selvaratnam (Kuzmanovic) 10:0. 79. Selvaratnam 11:0. Kuzmanovic (Motta) 12:0. Müller (Selvaratnam) 13:0. Kuzmanovic (Müller) 14:0.
Miesbach; Wüthrich (60. Müller), Lundsgaard-Hansen, Schenk; Müller (30. Curumi), Gnägi, Castignetti, Korell (60. Selvaratnam); Motta, Kuzmanovic, Selvaratnam (30. Stettler).
Bemerkungen: 44. Pfostenschuss Gnägi.
Bericht: Nils Lundsgaard-Hansen