Dank einem am Ende deutlichen Sieg gegen den FC Frutigen steht der FC Breitenrain nach fünf Spielen an der Tabellenspitze, auch wenn die Partie im Berner Oberland nur teilweise überzeugend gestaltet werden konnte.
Dragana Kuzmanovic und ihr Trainer Andy Egli waren sich am Schluss des Spiels einig: «Die erste Halbzeit war sehr zäh - wir standen nicht auf den Leuten, waren oft einen Schritt zu spät. Die zweite Hälfte lief dann besser, wir waren offensiv aktiver, hatten viel mehr Torschüsse, was sich am Schluss dann doch auch resultatmässig ausbezahlt hat», meinte Kuzmanovic. Und Egli analysierte selbstkritisch: «Mit der ersten Halbzeit können wir überhaupt nicht zufrieden sein, unser Spiel war teilweise wirr. Es fehlte uns die Überzeugung, dass wir die klar bessere Mannschaft sind. Wir müssen einen anderen Anspruch haben als heute, wenn wir in ein solches Spiel gehen. Wir müssen von Beginn weg konzentriert sein und dürfen auch stolz sein, dass wir besser sind. Das muss man dafür aber auch von der ersten Minute an sehen – das war heute zu lange nicht der Fall. Zum Glück wehte dann in der zweiten Halbzeit ein anderer Wind, und es wurde doch klar, dass wir zwei bis drei Klassen besser waren als die Gegnerinnen.»
Tatsächlich war Breitenrains Spiel in der ersten Halbzeit nicht überzeugend. Zwar hatte man fast ausnahmslos den Ball, gab ihn aber aufgrund von Fehlpässen und Unkonzentriertheiten auch zu schnell wieder her, um ihn dann weiter hinten problemlos wieder zurückzuerobern und den nächsten Angriffsversuch zu lancieren. Auch Chancen wären da gewesen, mehr als genug sogar. Diese wurden jedoch reihenweise ausgelassen, wobei Jennifer Zurbrügg im Tor Frutigens eine Glanzpartie mit unzähligen Paraden zeigte. Dies ist umso bemerkenswerter, weil Zurbrügg – vor nicht allzu langer Zeit noch Teamkollegin einiger heutiger Breitenrain-Spielerinnen beim FC Thun in der NLB – eigentlich gelernte Verteidigerin ist.
So dauerte es mehr als zwanzig Minuten, bis Breitenrain seine grundsätzliche Überlegenheit auch in Tore ummünzen konnte. Dann nämlich lancierte Kuzmanovic Sarmila Selvaratnam steil, die flach zum 0:1 einschob. Sehr sehenswert war das 0:2 noch vor der Pause: Nach einem Eckball Korells traf Lydia Dubach mit einer Direktabnahme aus der Drehung in die weite Ecke.
Nach der Pause nahm Breitenrain endlich Fahrt auf, je näher der Schlusspfiff kam, desto stärker, sodass es am Ende trotz ausbaufähiger erster Halbzeit zu einem «Stängeli» reichte. Kuzmanovic, Selvaratnam und Lydia Dubach trafen je drei Mal, als Vorbereiterinnen fielen zudem auch Sara Motta und Ilona Korell ein weiteres Mal positiv auf. Die Defensive agierte ebenfalls solide, war jedoch aufgrund der Kräfteverhältnisse nicht besonders gefordert.
Andy Egli nahm am Schluss, auch wenn er nicht vollends zufrieden war, auch Positives aus der Partie mit: «Ich bin zuversichtlich, dass wir in kommenden Spielen mit ähnlichem Leistungsunterschied von Anfang an überzeugter auftreten werden, gerade weil wir uns an diese nicht gute erste Halbzeit in Frutigen erinnern werden.»
Tore: 23. Selvaratnam (Kuzmanovic) 0:1. 27. L. Dubach (Korell) 0:2. 51. Motta 0:3. 64. L. Dubach 0:4. 65. Selvaratnam (Motta) 0:5. 71. Kuzmanovic (Selvaratnam) 0:6. 76. Kuzmanovic (Motta) 0:7. 78. Kuzmanovic (Selvaratnam) 0:8. 86. L. Dubach (Korell) 0:9. 90. Selvaratnam (Korell) 0:10.
Durot; Wüthrich (70. Schärer), N. Müller, Werren, Korell; Schärer (46. Schenk), Motta (75. Gnägi), L. Dubach, Kuzmanovic, Korell; Gnägi (46. J. Müller), Selvaratnam.
Bemerkungen: 6. Lattenschuss Gnägi, 55. Lattenkopfball Kuzmanovic, 60. Pfostenschuss Korell.