Trotz gutem Beginn hatte Breitenrain gegen Steffisburg zu beissen. Zur Pause lag man zurück, am Ende reichte es trotzdem zu drei Punkten.
Die ersten zehn Minuten der Partie gegen Steffisburg gehörten eigentlich zum Besten, was die Breitenrain-Frauen überhaupt je gezeigt haben. Eigentlich, weil nichts daraus resultierte. Trotzdem: Breitenrain war von Anfang an präsent und engagiert, die Bälle wurden stark und schnell gespielt und über mehrere Stationen direkt laufengelassen, das Team agierte geschlossen und druckvoll.
Nach überzeugender Startphase lief dann aber plötzlich nur noch wenig bei Breitenrain. Die Gastgeberinnen waren zwar noch immer überlegen, doch es schlichen sich nun zu viele Fehlpässe ein, der Schwung war weg, besonders vor dem Tor tat sich Breitenrain schwer. Am gefährlichsten wurde es nach 24 Minuten, als Motta und Castignetti innert einer Minute die Latte und den Pfosten trafen.
Je länger das Spiel torlos blieb, desto nervöser wurde Breitenrain. Und nach 30 Minuten setzte Vanessa Hänni zum ersten echten Torschuss für Steffisburg an – und traf. Breitenrain wirkte geschockt, blieb fahrig, konnte bis zur Pause nicht reagieren, kreierte kaum Tormöglichkeiten. «Ich glaubte immer daran, dass wir das Spiel gewinnen, habe mich aber zwischendurch schon immer wieder geärgert, weil wir eigentlich besser sind als das, was wir heute gezeigt haben», sagte Sara Motta nach dem Spiel. Und sie fügte an: «Es war aber auch nicht so einfach, denn Steffisburg stand geschickt hinten rein und haute alle Bälle einfach raus.»
Nach der Pause kehrte das Team von Andy Egli und Sonja Lundsgaard-Hansen wieder entschlossener auf den Platz zurück, das Spiel ging nur noch in eine Richtung. Sarmila Selvaratnam scheiterte zwar, von Sara Motta steil lanciert, vorerst allein vor dem Tor. Wenig später lancierte Selvaratnam mit einer flachen Hereingabe aber Ilaria Castignetti, die zum Ausgleich traf. Und nun gelang Breitenrain sogar ein Doppelschlag: Keine zwei Minuten nach dem Ausgleich verwertete Motta eine Flanke Korells zum 2:1. Mit einem sehenswerten Tor sorgte Dragana Kuzmanovic zehn Minuten später definitiv für die Entscheidung. Nach einem Eckball Mottas traf sie per Kopf und via Lattenunterkante zum 3:1.
Verteidigerin Nayana Müller, die bei den wenigen gefährlichen Angriffen Steffisburgs das eine oder andere Mal souverän gerettet hatte, meinte nach dem Spiel: «Wir dürfen in Zukunft nicht so unter Druck geraten, wenn wir einmal nicht mit fünf Toren vorne liegen, sondern vielleicht sogar in Rückstand – da müssen wir einfach ruhig weiterspielen.»
Sarmila Selvaratnam blieb im Verlauf der zweiten Halbzeit verletzt am Boden liegen und musste ausgewechselt werden. Die Verletzung war glücklicherweise nicht schwerwiegend, Selvaratnam hatte bloss einen Krampf. Irgendwie passte diese Szene zum Spiel, das als Ganzes ein «Chrampf» war, bei dem Breitenrain am Ende aber mit einem blauen Auge und drei Punkten davongekommen ist.
Tore: 30. V. Hänni 0:1. 59. Castignetti (Selvaratnam) 1:1. 61. Motta (Korell) 2:1. 71. Kuzmanovic (Motta) 3:1.
Krämer; Schärer (46. Wüthrich), N. Müller, Werren, Gnägi; L. Dubach, Castignetti, Kuzmanovic (88. Schenk), Korell (80. Stettler); Motta, Selvaratnam (75. J. Müller).
