Der FC Breitenrain hat zum ersten Mal in einem Ernstkampf nicht gewonnen, sondern trennte sich vom FC Ostermundigen 2:2 unentschieden. Aufgrund des Spielverlaufs kann man bei Breitenrain eher von einem Punktegewinn reden, als dass man das Gefühl haben müsste, zwei Punkte verloren zu haben.
Nach 94 Minuten lagen sich die Spielerinnen des FC Breitenrain vor dem Ostermundiger Tor jubelnd in den Armen. Sarmila Selvaratnam hatte unmittelbar vorher einen letzten Vorstoss in den gegnerischen Strafraum gestartet und Sara Motta lanciert, die im Rutschen zum 2:2 Ausgleich traf. Die Erleichterung bei den Gastgeberinnen war gross, zumal der Punkt im Kampf um den Aufstieg noch sehr wichtig werden könnte.
Breitenrain war mit mehr Ballbesitz in die Partie gestartet, das Geschehen spielte sich hauptsächlich in der Ostermundiger Platzhälfte ab. Nach vorne blieb Breitenrain aber harmlos und kam zu praktisch keinen Abschlüssen. Auch Ostermundigen tauchte nicht oft vor dem Breitenrain-Tor auf, war aber äusserst effizient. Mit dem ersten Torschuss brachte Karen Oviedo die Gäste in Führung. Dieser Rückstand brachte Breitenrain aus dem Konzept, Ostermundigen wurde stärker und schlug nach einem Ballverlust der Breitenrain-Verteidigung gleich nochmals zu – Jule Coli sorgte für eine 2:0-Führung Ostermundigens zur Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel fand Breitenrain nicht sofort in die Spur. Ostermundigen hatte hingegen zwischen der 50. und der 70. Minute seine beste Phase und kam zu mehreren grossen Chancen. Doch Isabelle Durot im Tor von Breitenrain hielt ihr Team mit starken Paraden im Spiel. Auf ihre tolle Leistung angesprochen, meinte Durot am Schluss bescheiden: «Ich spiele am liebsten zu null, heute habe ich leider zwei Tore erhalten.» Etwas bitter war, dass der Anschlusstreffer von Sara Motta nach 50 Minuten wegen Offsides fälschlicherweise nicht gegeben wurde.
Sarmila Selvaratnam war bei Breitenrain schon kurz vor der Pause eingewechselt worden. Dieses Mal agierte Selvaratnam auf dem Flügel. Sie brachte mit ihrer Schnelligkeit mehr Offensivkraft, sorgte immer wieder für Wirbel vor dem oder im Ostermundiger Strafraum. Nach 68 Minuten machte sie nach einem Rückpass Druck auf die Ostermundiger Torhüterin, luchste dieser den Ball ab und traf zum Anschlusstreffer. Nun erwachte Breitenrain plötzlich nochmals. Es wurde konsequenter die Offensive gesucht, auch wenn die Abschlüsse oftmals unpräzise blieben. Doch die Stadtbernerinnen glaubten daran, doch noch zu einem Teilerfolg zu kommen, was ganz am Schluss dann eben tatsächlich auch gelang.
Isabelle Durot fasste nach dem Spiel die Gemütslage bei Breitenrain folgendermassen zusammen: «Wenn man so kurz vor Schluss noch ausgleichen kann, muss man sicher zufrieden sein mit dem Resultat. Wir hatten heute aber zu viele Ballverluste, leisteten uns zu viele Fehlpässe. Dass wir doch einen Punkt mehr auf dem Konto haben, ist natürlich für die Moral sehr wichtig.» Nicht nur aufgrund des Spielverlaufs, sondern auch Angesichts der Tatsache, dass die Ostermundigerinnen mit mehreren Spielerinnen antraten, die dem Kader des 1. Liga-Teams angehören, darf Breitenrain mit der Punkteteilung durchaus zufrieden sein.
Tore: 25. Oviedo 0:1. 32. Coli 0:2. 68. Selvaratnam 1:2. 94. Motta (Selvaratnam) 2:2.
Durot; Korell, Wüthrich, V. Dubach (88. Stettler), Schenk (60. Schärer); Bajramovic (40. Selvaratnam), L. Dubach, Castignetti, Motta; Müller, Gnägi.
Bemerkungen: 50. Tor von Breitenrain (Motta) wegen Offsides aberkannt.